Freitag, 19. September 2014

Ein Tag in Ansbach

Nachdem mein Veggie und ich vor ein paar Monaten im Restaurant "Kaspar Hauser" essen waren und uns Ansbach so sehr gefallen hat, haben wir vor kurzem einen Besichtigungstag eingelegt (auch wenn das Wetter nicht das Beste war).

Angefangen haben wir im "Markgrafen- und Kaspar-Hauser-Museum"
Wer noch nicht weiß, wer Kaspar Hauser war: Klick


Die "Prinzen-Theorie"

Modell von Ansbach im Jahre ??

Kaspar Hauser konnte sehr viel schneller als andere lernen und seine Sinne waren sehr fein ausgeprägt, z. B. konnte er aus großer Entfernung schon Gerüche wahrnehmen und konnte ziemlich gut im Dunkeln sehen. Bevor man ihn fand, wurde er wahrscheinlich nur mit Brot und Wasser ernährt. Danach hat man ihn ganz langsam an Milchspeisen und Fleisch gewöhnt.
Aussagen dazu von seinem Pflegevater Georg Friedrich Daumer (Gründer des 1. deutschen Tierschutzvereins):
- "Als seinen einzigen Fehler in der Erziehung Kaspar Hausers bezeichnet es Daumer, dass er ihn an Fleischkost zu gewöhnen versuchte. In dem Maße, in dem ihm verschiedene herkömmliche Nahrungsmittel zugeführt wurden, schwanden Kaspars geschilderten bemerkenswerten Fähigkeiten"
- "Die ungemeinen Befähigungen, die Hauser in den ersten Zeiten offenbarte, sowie die ihn damals auszeichnende ganz eigentümliche Feinheit und Zartheit seines ganzen Wesens standen in offenbarem Zusammenhang mit seiner reinen und unschuldigen Kost. Es blieben ihm jene besondere Eigenschaften auch dann noch, als er nicht mehr wie anfangs nur Wasser und Brot, sondern auch Wassersuppen, Schokolade und Milchspeisen genoss. Er büßte sie aber ein, sowie er sich an Fleisch gewöhnte, welche Nahrung, wiewohl man ihn mit der äußersten Vorsicht und Allmählichkeit dazu überführte, doch eine merkwürdig abstumpfende und depotenzierende Wirkung hatte."
- "...Aber es zeigte sich noch etwas anderes, was man nicht gewollt. Es nahm auch die erstaunliche Feinheit und Schärfe seiner Sinnesorgane, namentlich seines weithin erkennenden Auges und Ohres ab; es verschwand leider auch seine große Fassungs- und Gedächtniskraft. Er wurde nicht dumm und stumpf; auch war und wurde er niemals faul, wie ihm Eschricht vorwirft; aber er begriff und lernte nicht mehr mit der früheren Leichtigkeit; er offenbarte im Ganzen seiner Erscheinung, und Entwicklung keine außerordentlichen Seelenkräfte und Begabungen mehr und erschien fast in jeder Beziehung als ein gewöhnlicher Mensch."
- "Mit einer Katze, die in meinem Hause ernährt wurde, stand Hauser, bevor er Fleischkost genießen lernte, in einem auf gewöhnlichem Wege nicht wohl erklärbaren Verhältnisse. Diese Katze ließ sich zwar im Zimmer berühren und tragen, nie und von niemand aber, wenn sie im Freien war. Sowie dagegen Hauser in den Garten kam, lief sie auf ihn zu, wenn nicht etwa andere Leute sie abschreckten, ließ sich von ihm ergreifen und herumtragen und jagte sich mit ihm spielend im Garten umher.... Diese Katze genoss sonst nichts als Fleisch und Milch; trockenes Brot pflegte sie auch dann nicht zu fressen, wenn sie sehr hungrig war. Allein aus Hausers Hand fraß sie viel schwarzes Brot, wenn es sie auch nicht sehr hungerte, sogar Obst. Ich hielt ihr einmal zuerst etwas von gekochten Äpfeln hin, was sie beroch und liegen ließ, dann nahm Hauser dasselbe in die Hand und bot es ihr an, worauf sie es sogleich verzehrte..... Hauser behauptete, dieses Tier habe erst dann nach ihm gehauen, wie es andern zu tun pflegte, als er anfing, Fleisch zu vertragen."
Interessant, nicht wahr?


Danach ging es durch die schöne Innenstadt...



lustiger Brunnen

Im Hintergrund die "Markgräfliche Residenz" und im Vordergrund das, wie ich es genannt habe, PPP - "Pistolen-Piraten-Pferd";-)


...weiter zum "Hofgarten".

Übersichtsplan

Zuerst haben wir uns den Heilkräutergarten angeschaut - dieser besteht aus verschiedenen Kräutern und Gemüse, mit Angabe, für oder gegen was die jeweilige Pflanze hilft.


Kleines Habichtskraut (hat vielleicht der eine oder andere im Garten) - "heylet den bruch"

Haarstrang - "gut zu den schwindel und der fallenden Sucht"

Ein Teil vom Kräutergarten


Eine über 5 Meter hohe...



Kupferstich über eine im Jahre 1687 in Ansbach blühende Agave

So groß kann Fenchel werden - wenn man ihn denn lässt

Flaschenkürbis - "lindert die geschwülst und das podagra" (Gicht am Großzeh)

 Dann ging's weiter im Hofgarten


 Vor der "Orangerie" stehen verschiedene Zitrus-, Oliven- und Lorbeerbäume.
Hier ein Granatapfelbaum

 
Neben einem Orangenbaum, ziehe ich davon auch einen auf (beides selbst aus einem Kern gezogen): Kumquat-Baum. 



Im Hintergrund die Orangerie

Kaspar-Hauser-Gedenkstein mit der Aufschrift: "Hier wurde ein Geheimnisvoller geheimnisvollerweise getötet 14.12.1833"


Danach waren wir noch ein wenig bummeln im "Brücken-Center" (Einkaufszentrum).


Der nette Herr sollte mal auf die andere Seite der Brücke in Richtung Center gehen...

... dort wartet nämlich schon seine Frau, die scheinbar schon ein wenig einkaufen war ;-)

In der Mitte des Centers aufgebaut: verschiedene Infos zu Horoskopen. 
Hier: mein Sternzeichen :-)

Und hier das Sternzeichen von meinem Veggie (falls ihr jetzt ein Paarhoroskop erstellen möchtet - wir sind schon fast 12 Jahre zusammen, scheint also eine gute Konstellation zu sein ;-) )

Im dortigen Reformhaus haben wir uns ein paar Köstlichkeiten mitgenommen, unter anderem die neue Agaven-Creme von Lihn.

Laut Verkäuferin seeeehr gefragt. Ich habe, glaube ich, noch nie puren Honig gegessen, deshalb kann ich es nicht vergleichen, aber schmeckt auf jeden Fall nicht schlecht. :-)


Der Abend wurde total lecker abgeschlossen im Restaurant "Kaspar Hauser".


Richtig leckere vegane "Schinken-Champignon-Pizza"

Beim Restaurant gibt es jetzt statt 2 Speisekarten (Omni + Veggie) nur noch eine gemeinsame Karte (am Anfang ein wenig verwirrend, aber mit ein wenig Geduld findet man sich zurecht). Getränke- und Nachspeisen sind in einer extra Karte am Tisch (war vorher auch schon so, wurde glaube ich aber auch bearbeitet). Außerdem wurde das Frühstücksangebot komplett gestrichen (ich hatte keine Gelegenheit das zu testen, aber es soll sehr gut gewesen sein). Das Essen ist aber immer noch genauso gut wie vorher, wenn nicht sogar noch besser - Beispiel Pizza: soweit ich mich erinnern kann, wurden die Pizzen vorher mit dem Fladenbrot gemacht, dass man z. B. auch zu der mega leckeren Tomatensuppe dazu bekommt. Nun werden diese mit "richtigem" Pizzateig gemacht - einem wirklich leckeren und knusprigen dazu!


Also wir hatten einen wundervollen Tag - worauf wartet ihr noch, auf nach Ansbach! :-)


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